Wir leben in einer Konsumgesellschaft, unter der seit vielen Jahren Aspekte, wie z.B. die Umwelt oder Tiere, leiden müssen oder zu kurz kommen. Seit einiger Zeit setzt bei uns und unseren Mitmenschen ein Umdenken ein und der intrinsische Drang nach mehr Nachhaltigkeit im Alltag und einem respektvollen Umgang mit der Natur steigt.
Das Wort “Recycling” spielt hierbei bereits seit mehreren Jahrzehnten eine Rolle, während viele Menschen sich unter dem neueren Begriff “Upcycling” noch nicht viel vorstellen können. Was mit “Upcycling” gemeint ist, inwiefern es sich zum “Recycling” unterscheidet und weshalb wir von BE THE CHANGE einen grossen Wert auf nachhaltige Verpackungen und ressourcenschonende Produktkreisläufe legen, das erfahren Sie in diesem Artikel.
Was ist Upcycling?
Unter dem Begriff “Upcycling” versteht man kurz gesagt die Wiederverwendung von bestehenden Materialien oder Gegenständen, aus denen man etwas Neues schafft, indem man diese nicht wegwirft, sondern wiederverwertet.
Ein besonders bekanntes Beispiel der letzten Jahre für das “Upcycling” ist z.B. die Verwendung von Euro-Paletten für Bettgestelle oder Outdoor-Sitzgelegenheiten.
Nutzt man den Kaffeesatz zur Herstellung eines kosmetischen Peelings, ist auch das Upcycling.
Das Ziel des Upcyclings ist es, den eigenen Konsum einzuschränken und dadurch die Umwelt zu schonen. Wenn wir mehr Upcycling betreiben, werfen wir weniger weg und kaufen langfristig auch weniger “neu”.
Doch wo genau ist hierbei jetzt der Unterschied zum Recycling?
Wie unterscheidet sich Upcycling zum Recycling?
Beim Recycling werden Materialien und Gegenstände meist in ihre ursprünglichen Bestandteile zerlegt, wie z.B. beim Recycling von Aluminium. In speziellen Müllanlagen wird Aluminium in seine ursprüngliche Form zurückgeschmolzen und erneut als Aluminium in Verpackungen oder für andere Zwecke verwendet.
Beim Upcycling wiederum, werden Stoffe oder Gegenstände so eingesetzt, wie sie sind. Das Upcycling bewirkt dabei eine qualitative Aufwertung oder eine Umfunktionierung des Gegenstandes/Materials. Oftmals ist der energetische Aufwand für Upcycling wesentlich geringer als beim Recycling, weshalb Upcycling beträchtlich zum Klimaschutz beiträgt und manchmal als “grünere” Variante des Recyclings betrachtet wird.
Ressourcen wieder in die Wertschöpfungskette einzubringen, sind gemeinsame Grundsätze des Recyclings und Upcyclings.
Mittlerweile möchten auch wirtschaftliche Unternehmen das Prinzip des Upcyclings für sich nutzen, um eine neue Generation an Produkten zu schaffen, die in der Herstellung weniger neue Rohstoffe benötigen und unter geringerem Energieverbrauch hergestellt werden können. Das bedient nicht nur die konsumgesteuerte Nachfrage nach nachhaltigen Produkten, sondern kann unter Umständen sogar die Margen von Unternehmen erhöhen.
Warum ist Upcycling wichtig
Weshalb umweltschonende Ansätze, wie das Upcycling so wichtig ist, das zeigt uns ein Blick in die Natur und unsere Umwelt:
Unser Konsumverhalten und die heutige Wegwerfgesellschaft greifen massiv in unsere Umwelt ein und wirken auf diese ein. Wirtschaftliche Grossunternehmen möchten die Nachfrage erhöhen/bedienen und greifen auf Ressourcen zu, ohne dabei ausreichend reglementiert zu werden.
Denn: Es ist viel Geld im Spiel. Häufig werden die notwendigen Ressourcen aus Entwicklungs- oder Drittweltländern bezogen, weil die Umweltbehörden dort leichter korrumpiert werden können.
Wir sehen Müllberge in afrikanischen Ländern, auf denen sich unsere alten Kühlschränke, ausrangierten Autos, die Smartphones der letzten Saison und unzählige Discounter-Klamotten stapeln.
Der südamerikanische Regenwald wurde seit 1950 flächenmässig bereits zu mehr als 50% abgeholzt, wodurch Tierarten ausgerottet wurden, weil wir ihnen den Lebensraum genommen haben. Und warum das alles? Meistens aus Profitgier und unserer Gier nach Konsum.
In westlichen Ländern werden Kleidungsstücke und Möbel den Konsumenten zu Billigpreisen angeboten, weshalb die Billigware dann häufig bereits nach kurzer Zeit durch das nächste günstige Möbelstück oder Kleidungsstück ausgetauscht wird. Das beschreibt unsere Wegwerfgesellschaft.
Ein weiterer, besonders grosser Übeltäter in der Diskussion um den Umweltschutz und die Notwendigkeit für Upcycling, ist Plastik.
Plastik – Das Verhängnis unserer Zeit
Es befinden sich derzeit unschätzbar viele Makro- und Mikroplastikteile in unseren Meeren. An fast allen Stränden auf unserer Welt wird Plastikmüll angespült.
Hinzu kommt, dass die Kunststoffe chemisch sehr stabil sind. Das bedeutet, dass Plastik nur schwer und sehr langsam abbaubar ist. Kunststoffe bleiben für eine lange Zeit in den Meeren und an Land bestehen. Diese unnatürlichen Materialien und Fremdkörper bringen jährlich unzählige Tiere um ihr Leben.
Der plastiklastige Konsum unserer Wegwerfgesellschaft tötet jedes Jahr ca. 135.000 Meeressäuger und geschätzt 1 Million Meeresvögel – Strohhalme in den Nasenlöchern von Schildkröten, Plastikreste in den Mägen von Vögeln und Plastikringe, die sich schmerzhaft in die Hälse von Seerobben graben, sind nur einige grausame Beispiele.
Einst Segen, ist Plastik also inzwischen als sorglos weggeworfener Abfall zur Herausforderung verkommen. Der richtige und sorgsame Umgang mit Plastik würde entscheidend zur Lösung beitragen. Erfindergeist ist gefragt, einerseits um dem (Mikro-) Plastikabfall entgegenzuwirken und andererseits, um Alternativen zu innovieren.
Nach uns die Sintflut? – Ressourcen sind endlich
Ein weiterer wichtiger Aspekt, weshalb Upcycling betrieben werden sollte, ist der Blick auf unsere Ressourcen. Die Vereinten Nationen haben vorausgesagt, dass wir womöglich im November dieses Jahres (2022) die 8 Milliarden Grenze der Weltbevölkerungszahl überschreiten werden – wir Menschen werden nicht weniger und benötigen Ressourcen, um zu überleben.
Nicht alle Ressourcen, die wir uns aus der Natur nehmen, wachsen nach oder regenerieren sich schnell genug, damit sie auch für die Generationen nach uns verfügbar sind.
Zu diesen Ressourcen gehören beispielsweise Frischwasser, Kohle, Kupfer, Erdöl, Lithium und Nickel.
Besonders letztere sind wichtige Ressourcen für die Batterien vieler grüner Technologien.
Aus diesem Grund sollten wir bewusst und zukunftsorientiert mit den uns zur Verfügung stehenden Ressourcen umgehen und der Natur die Chance geben, sich von unseren Ansprüchen und Eingriffen zu regenerieren.
Die Überfischung ist hierbei ein gutes Beispiel:
Wird ein bestimmtes Gebiet im Meer überfischt, damit die Menschen so viel Fisch essen können, wie sie möchten, gibt es langfristig nicht mehr ausreichend Fische im Meer, die sich fortpflanzen können – die nächsten Fänge der Fischer werden geringer ausfallen oder gar ertraglos bleiben. Die Fischer sind nicht nachhaltig mit der Ressource “Fisch” umgegangen.
Gleiches Prinzip gilt für die Abholzung von Wäldern und bei der Überdüngung von Böden. Es gibt noch zahlreiche weitere Beispiele aus der Land- und Viehwirtschaft, sowie für moderne Technik-Unternehmen, die nicht ressourcenschonend und nachhaltig wirtschaften.
Lösungen, wie die regenerative Landwirtschaft, spielen künftig eine wegweisende Rolle. Es gibt gangbare Wege, die zum Wohle aller führen und gleichermassen für die Weltbevölkerung und die Umwelt funktionieren können, sowie einen wirtschaftlichen Mehrwert bringen.
Inwiefern unterstützt BE THE CHANGE die Umwelt?
Unsere Erde beheimatet wundersames und facettenreiches Leben – wir Menschen sind ein Teil davon und sollten respektvoll und ehrfürchtig mit ihr und ihren Ressourcen umgehen.
Wir verwenden biologisch abbaubare Verpackungen und verzichten gänzlich auf Plastik, um unsere Umwelt und ihre Lebewesen nicht zu belasten. Somit werden Ressourcen und der natürliche und gesunde Kreislauf des Lebens geschützt und erhalten. Unsere Verpackungen, wie z.B. unsere Vitamine, werden in Mironglas Behälter abgefüllt, die man nicht nur nachfüllen, sondern auch upcyceln kann.
Durch die regenerative Landwirtschaft, die wir fördern, kann sich der Boden und die Natur erholen. Wir arbeiten bewusst mit Landwirten, die biologisch, nachhaltig und mit Rücksicht auf das Tierwohl wirtschaften.
Zusätzlich generieren wir mit unseren eigenen, innovativen Projekten, wie unserer Swiss Wow Cow, auch eigene Nahrungsquellen, die international neue, nachhaltige Standards setzen.
Nachhaltigkeit bedeutet für uns, dass unsere Nahrung auf lange Sicht gesund und nährstoffreich ist und wir die Natur dabei nicht nur erhalten, sondern regenerieren. Dazu benötigen wir neue Wege, wie z.B. das Upcycling, die in Zusammenarbeit mit Bauern und Landwirtinnen in langjährigen Partnerschaften Schritt für Schritt geebnet werden.
Quellen:
https://www.swissrecycling.ch/de/aktuell/detail/begriff-upcycling#:~:text=Als%20Alt%20mach%20Neu%3A%20Zu,%2DSofas%20aus%20Euro%2DPaletten.
https://sauberhaftes-hessen.de/was-bringt-recycling/#:~:text=Recycling%20schont%20Ressourcen%20%E2%80%93%20und%20das%20Klima!&text=Durch%20Recycling%20werden%20weniger%20Ressourcen,wieder%20f%C3%BCr%20neues%20Leben%20sorgen.