Laktoseintoleranz – Mythen, Fakten & Antworten

Laktoseintoleranz – Mythen, Fakten & Antworten

Vor einigen Jahren wurden noch viele Menschen, die im Restaurant nach Soja- oder Mandelmilch gefragt haben, fragend beäugt. Entgegnete man den Kellnern dann “Ich bin laktoseintolerant”, sahen viele aus, wie eine Kuh, wenn’s donnert. Stichwort “Kuh”: Mittlerweile weiss nun fast jeder, was mit einer Laktoseintoleranz gemeint ist. Der Verzicht auf Milch und Milchprodukte ist mittlerweile sogar zum Trend geworden. Skeptische Mitmenschen behaupten hingegen, dass nur Asiaten laktoseintolerant seien oder die Laktoseintoleranz gar ausgedacht sei, weil wir als Babys schliesslich alle Milch trinken können.

Wir möchten in diesem Artikel die Mythen um die Laktoseintoleranz faktenbasiert aufklären. Mit Hinblick auf den wissenschaftlichen Kenntnisstand möchten wir Licht ins Dunkel um das Dilemma der Milchprodukte bringen:

Wer kann laktoseintolerant sein? Was bedeutet das eigentlich? Und kann man eine Laktoseintoleranz wieder kurieren? Und wenn ja, wie geht das?

Dieses und mehr erfahren Sie in diesem Artikel.

Was ist eine Laktoseintoleranz?

Wenn ein Mensch unter einer Laktoseintoleranz leidet, dann kann dieser den Milchzucker aus Milchprodukten nicht ausreichend oder kaum verdauen. Diesen Milchzucker in der Milch nennt man Laktose. Laktose kommt nicht nur in Kuhmilch, sondern auch in der Milch von Kühen, Schafen, Ziegen und Eseln vor, sowie in der Muttermilch einer Frau.

Konsumiert eine Person mit einer Laktoseintoleranz ein Produkt, das Laktose enthält, dann sind häufig Durchfall, Blähungen, Völlegefühl und Magenschmerzen die Folge. Einige Menschen müssen sich sogar übergeben oder haben gar Verstopfungen.

Wer laktoseintolerant ist, der kann Milchzucker (Laktose) nur schwer verdauen, weil ihm zum Verdauungsprozess das notwendige Enzym “Laktase” fehlt bzw. dieses in zu geringen Mengen vom Körper produziert wird.

Laktase ist ein Enzym, das die Laktose im Darm spaltet. Diese wird von unserem Körper selbstständig produziert. Nimmt eine Person nun eine gewisse Menge Milchzucker zu sich, dann spaltet die Laktase die Laktose im Darm.

Ist im Darm jedoch mehr Laktose vorhanden, als die zur Verfügung stehende Laktase spalten kann, dann wird die übrig gebliebene Laktose in den Dickdarm transportiert. Dort sorgt der sogenannte Vergärungsprozess der Laktose dann für Gasbildung und andere Abbauprodukte, die zu den typischen Beschwerden einer Laktoseintoleranz führen.

Wie kann es dazu kommen?

Es gibt grundsätzlich verschiedene Arten der Laktoseintoleranz. In den meisten Fällen ist eine Laktoseintoleranz angeboren, d.h. erblich bedingt. Ebenso kann eine Laktoseintoleranz auch unbewusst erworben und angeeignet werden. Das kann durch ausgewogene Ernährung oder Erkrankungen geschehen – mehr dazu gleich. 

Betrachten wir die gesamte Weltbevölkerung, dann ist die Laktoseintoleranz relativ weit verbreitet – allerdings eher weniger in Europa. 

Wer ist genetisch vorbelastet?

In Europa vertragen nur 5 bis 15 % der Erwachsenen keinen Milchzucker. In Nordeuropa liegt diese Prozentzahl noch niedriger. In Ostasien und Afrika sind hingegen 65-90 % der Erwachsenen laktoseintolerant. In der Schweiz ist nur jeder Fünfte von einer Laktoseintoleranz betroffen, während in Deutschland z.B. 15% der Bevölkerung laktoseintolerant sind.

Diese erstaunlich unterschiedliche Verteilung kann evolutionär begründet werden: Milchwirtschaft wird in Europa und besonders in Nordeuropa bereits seit vielen, vielen Hunderten von Jahren praktiziert. Die hiesige Bevölkerung hatte deshalb ausreichend Zeit sich an die Verdauung von Milchprodukten zu gewöhnen. Hinzu kommt, dass Menschen, die damals Laktose gut verdauen konnten, vermutlich eine höhere Überlebensrate hatten im Vergleich zu Menschen, die Milchzucker nicht gut verdauen konnten und auf alternative, weniger verfügbare Lebensmittel zurückgreifen mussten, die häufig weniger Nährwert hatten. Jene Menschen, die Laktose verdauen konnten, haben sich erfolgreich fortgepflanzt und haben die Laktoseintoleranz in Europa verteilt.

Genetisch bzw. erblich vorbelastet sind demnach hauptsächlich Menschen, die aus Asien oder Afrika stammen bzw. Wurzeln in diesen Regionen der Erde haben.

Nun sagen Sie vielleicht, dass Sie sehr wohl laktoseintolerant sind, obwohl Sie keine Wurzeln in den “laktoseintoleranten” Regionen unserer Erde haben. Womöglich stimmt das und Sie sind einer der wenigen Menschen in Europa, der tatsächlich unter einer Laktoseintoleranz leidet.

Wahrscheinlicher ist es jedoch, dass Sie sich die Laktoseintoleranz unbewusst und unwissentlich angeeignet haben. Und wie geht das?

Die angeeignete bzw. erworbene Laktoseintoleranz

Unser Körper ist im Säuglings- und Kindesalter darauf ausgelegt, Milchzucker zu verdauen, da dieser in der Muttermilch enthalten ist. Kinder unter fünf Jahren sind aus diesem Grund nur sehr selten laktoseintolerant.

Dass sich die Enzymaktivität der Laktase mit dem Erwachsenenalter verringert, ist hingegen ganz normal. Wir nehmen feste Nahrung zu uns, ernähren uns vielseitiger und sind nicht mehr auf die Muttermilch angewiesen, weshalb unser Körper auch weniger Laktase produzieren muss.

Irrtümlicherweise bezeichnen einige Menschen die Laktoseintoleranz als eine Allergie – das ist allerdings falsch. Man kann zwar allergisch gegen Kuhmilcheiweiss sein, dies ist jedoch klar von der Laktoseintoleranz zu unterscheiden.

Die erworbene Laktoseintoleranz kommt beispielsweise dann zustande, wenn eine Person grundsätzlich Laktose verdauen kann, jedoch abrupt aufhört Milchprodukte zu konsumieren. Allmählich wird der Körper dieser Person die natürliche Laktaseproduktion so einschränken, dass ein plötzlicher und ungewohnter Konsum von Milchprodukten dann nicht mit ausreichend Laktase verdaut werden kann – es kommt zu den Symptomen der Laktoseintoleranz.

Ein weiterer und mit der bereits angeführten Ursache in Verbindung stehender Grund, ist die Schädigung der Darmflora. Wird unsere Darmschleimhaut durch eine Erkrankung, wie z.B. Morbus Crohn oder Zöliakie geschädigt, dann kann die Verdauung der Laktose gestört werden – eine Laktoseintoleranz wird erworben.

Viele Menschen, die auf Milchprodukte verzichten und die Zufuhr von guten Darmbakterien nicht bewusst ausgleichen, schädigen unbewusst ihre Darmflora, was wiederum eine angeeignete Laktoseintoleranz zur Folge haben kann.

Ebenso führt die Einnahme von Antibiotika zur Schädigung der Darmflora und kann zu Laktoseintoleranz führen.

Kann man diese Schädigung bzw. Aneignung einer Laktoseintoleranz wieder rückgängig machen?

Kann man wieder laktosetolerant werden?

Die Antwort lautet ,,Ja”.

Wenn Sie nicht eine der wenigen Personen sind, die tatsächlich unter einer Laktoseintoleranz leiden, dann liegt die Ursache Ihrer Verdauungsprobleme des Milchzuckers womöglich in einer geschädigten Darmflora oder in einer erworbenen Entwöhnung der Laktase-Enzymaktivität.

Der Weg zur Laktosetoleranz kann über eine Darmsanierung erreicht werden. Bevor Sie diesen Weg beschreiten, sollten Sie noch einmal mit einem Arzt abklären, ob Sie tatsächlich nicht unter einer angeborenen Laktoseintoleranz leiden.

Um die Darmschleimhautzellen zu regenerieren, bietet sich z.B. Colostrum an. Colostrum ist die erste Substanz, die nach der Schwangerschaft eines weiblichen Säugetiers an das Neugeborene abgegeben wird. In flüssiger Form wird das Colostrum von den Milchdrüsen produziert und enthält konzentrierte und vielseitige Inhaltsstoffe in Form von Antikörpern, Eiweissen, Vitaminen, Aminosäuren, u.v.m.

Für laktoseintolerante Menschen, egal ob es sich um eine erbliche oder erworbene Laktoseintolerant handelt, ist Colostrum besonders gut geeignet. Denn: Bei einer normalen Tageseinnahme von hochwertigem, gefriergetrocknetem Colostrum in einer Menge von ca. 1 Gramm pro Tag ist der Laktoseanteil so gering, dass es selbst bei Laktoseintoleranz zu keiner Reaktion kommen kann.

Möchte man seinen Darm sanieren, um langfristig wieder laktosetolerant zu werden, dann stellt Colostrum eine gesunde und natürliche Massnahme hierfür dar. Colostrum hilft dabei den Darm zu sanieren und das Darmmikrobiom gesund und aktiv zu halten. Unsere Swiss Immune® 1 Kapseln mit Colostrum und Probiotika stärken die Darmflora und unterstützen das Darmmikrobiom. Sie enthalten die optimale Kombination von hochwertigen Probiotika-Stämmen und Schweizer Colostrum. 

Das Probiotika Bifidobacterium Bifidum hilft z.B. bei der Erhaltung einer gesunden Darmflora und stärkt die Widerstandskraft. Der intakte Zustand des Darmmikrobioms hat einen positiven Einfluss auf die Verdauung, den Stoffwechsel, das Körpergewicht, das Immunsystem, den Appetit und das allgemeine Wohlbefinden.

Ist der Darm saniert und wieder im Gleichgewicht, kann man anschliessend langsam wieder anfangen Milchprodukte in den Alltag zu integrieren.

Langfristig sollte die Verdauung von Laktose dann kein Problem mehr darstellen.

 

Referenzen 

https://www.gesundheitsinformation.de/laktoseintoleranz-milchzucker-unvertraeglichkeit.html

https://landeszentrum-bw.de/,Lde/Startseite/wissen/wenn-man-milch-nicht-vertraegt

https://www.aha.ch/allergiezentrum-schweiz/allergien-intoleranzen/nahrungsmittelintoleranzen/laktoseintoleranz

https://www.sge-ssn.ch/media/merkblatt_ernaehrung_und_laktoseintoleranz_2013_21.pdf

Zurück zum Blog

Hinterlasse einen Kommentar

Bitte beachte, dass Kommentare vor der Veröffentlichung freigegeben werden müssen.