Sven Altorfer und Barbara Stolba, Gründer-Duo von Swiss Health & Nutrition AG und BE THE CHANGE.

«Kolostrum repariert die Darmschleimhaut und stärkt so das Immunsystem»

INSIDE BE THE CHANGE Die Milch von Säugetieren kurz nach der Geburt, die sogenannte Erstmilch, auch Kolostrum genannt, ist reich an wertvollen Stoffen, die das Immunsystem der Säuglinge aufbaut und stärkt. Stoffe, die auch ungemein gut sind für das Immunsystem von Erwachsenen. Barbara Stolba und Sven Altorfer, das Gründer-Duo von Swiss Health & Nutrition, machen sich genau das bei ihren Kolostrum-Produkten zunutze.

Barbara Stolba, Sven Altorfer, wie jeden Winter diskutieren wir wieder über Sinn und Unsinn von Nahrungsergänzungsmitteln, die unser Immunsystem stärken sollen. Umso wichtiger festzuhalten, dass Kolostrum nicht dazu gehört und als herkömmliches Lebensmittel gilt.

Sven Altorfer: Da hilft auch ein Blick ins Lebensmittelrecht. Hier wird Kolostrum als ‘Lebensmittel der besonderen Art’ definiert. Also nein, Kolostrum ist definitiv kein Nahrungsergänzungsmittel.

Trotzdem ein «Lebensmittel der besonderen Art». Das bedarf einer genaueren Erklärung.

Sven Altorfer: Kurz gesagt ist das Kolostrum die Milch von Säugetieren und natürlich auch von uns Menschen, die in den ersten 72 Stunden nach der Geburt ausgeschüttet wird. Kurz vor der Geburt sammeln sich alle Immunfaktoren an – bei den ersten Säugungen werden diese ausgeschwemmt. Kolostrum ist also die gehaltvollste Milch mit allen wichtigen Immunfaktoren drin, damit sich das Immunsystem des Neugeborenen entwickeln kann. Es wird deshalb auch Erstmilch genannt.

«Kolostrum ist allen zu empfehlen, die ihrer Gesundheit auf natürliche Art und Weise etwas Gutes tun wollen.»

Sie verwenden für Ihre Produkte ausschliesslich Kolostrum von Kühen. Weshalb?

Barbara Stolba: Das hat verschiedene Gründe. Einerseits produziert eine Kuh – anders als etwa eine Ziege oder ein Schaf – Kolostrum im Überschuss. Das bedeutet, dass wir den Tieren auf keinen Fall etwas wegnehmen. Andererseits bekommt ein Kalb, anders als ein neugeborenes Kind, überhaupt gar kein Immunsystem mit auf den Weg. Das Kolostrum der Kuh ist deshalb einiges potenter als dasjenige von uns Menschen. Die Immunfaktoren im Kuh-Kolostrum können wir genau gleich verwerten wie ein Kalb.

Kolostrum ist also die erste Nahrung für Neugeborene, ob Mensch oder Tier. Was können denn wir Erwachsene damit anfangen?

Altorfer: Etwas überspitzt ausgedrückt, schaden wir unserem Darm oft mit einer ungesunden Lebensweise und Ernährung. Kolostrum hilft, diese Schäden zu reparieren, den Darm zu entschlacken und die Darmzotten freizulegen. Kurz gesagt sorgt es für einen guten Zustand des Mikrobioms, also dem Darm als Ganzes, mit all seinen Schleimhäuten und guten Bakterien.

«Das Problem beim Pasteurisieren ist ja, dass alle aktiven Stoffe, eben auch die Antikörper, dabei kaputtgehen. Wir haben darum eine neue Filtrationstechnik erfunden, mit der ganz ohne Hitze ein lebensmittelsicheres und hochreines Produkt entsteht.»

Damit tut man seinem Darm Gutes. Inwiefern profitiert aber unser Immunsystem vom Kolostrum?

Altorfer: Es gibt das sogenannte Leaky-Gut-Syndrom, auch Darmdurchlässigkeitssyndrom genannt. Mittlerweile ist das eine normale Zivilisationserscheinung und beeinträchtigt unser Immunsystem massgeblich. Beim Leaky-Gut-Syndrom ist die Darm-Schleimhaut rissig und durchlässig, unfertig aufgespaltene Moleküle können aus dem Verdauungstrakt in die Blutbahn geraten. Diese Proteine und Säuren haben in dieser Form da nichts zu suchen und können verantwortlich sein für Migräne oder allergische Reaktionen.

Stolba: Indem das Kolostrum unsere Darmschleimhaut repariert, stärkt es indirekt unser Immunsystem. Man sagt ja, dass rund 80 Prozent unseres Immunsystems im Darm stattfindet. Ist da unten alles in Ordnung, geht es uns meistens gut.

Stolba: Früher war es ja auch gang und gäbe, dass auf Bauernhöfen Biestmilchkuchen, also Gebäck mit Kolostrum drin, zur Unterstützung des Immunsystems gebacken wurde. Wir haben da also nichts neu erfunden, sondern uns quasi einfach von Mutter Natur bedient. Die alte Tradition der Biestmilchkuchen lebt übrigens wieder auf.

Das Produkt selbst ist zwar keine neue Erfindung, dafür aber die Filtrationstechnik, um das Kolostrum nicht erhitzen zu müssen.

Stolba: Genau, das Problem beim Pasteurisieren ist ja, dass alle aktiven Stoffe dabei kaputtgehen. Und dazu gehören eben auch die Antikörper, von denen wir ja eigentlich so viel wie möglich erhalten wollen. Wir haben uns deshalb auf komplett neue Wege begeben.

Altorfer: Und eine neue Filtrationstechnik erfunden, eigentlich ein Technologiemix aus Milchwirtschaft und Fruchtsaftherstellung. Denn auch bei letzterer ist es das Ziel, möglichst viele Vitamine zu erhalten. Das Kolostrum ist relativ dickflüssig, kann also nicht zu Käse oder anderen Milchprodukten verarbeitet werden. Wir trennen deshalb das Fett und Kasein ab, so entsteht eine klassische Molke – eine Molke aus Kolostrum. Und diese wässrige Lösung passt dann eben durch die Filter, die dafür sorgen, dass ganz ohne Hitze ein lebensmittelsicheres und hochreines Produkt entsteht.

Stolba: Ein Produkt, das übrigens ohne Kühlung bis zu drei Jahre haltbar ist. Auch das ist sehr aussergewöhnlich und gibt es in dieser Form in der Schweiz nur bei uns.

Wichtig ist Ihnen auch der Bio-Aspekt.

Stolba: Richtig, wir sammeln das überschüssige Kolostrum selbst auf den jeweiligen Höfen. Wir haben einen Upcycling-Prozess aufgebaut, da dieser Überschuss ansonsten nicht verwertet würde. Wir verarbeiten es also nicht nur, sondern kennen auch den Namen der Kuh, von der es stammt. Und können so sicherstellen, dass alle Standards eingehalten werden.

Altorfer: Unter anderem, dass also wirklich auch Überschuss an Kolostrum vorhanden ist und wir der Kuh respektive dem Kalb nichts wegnehmen. Und dass das Kalb nach der Geburt nicht von der Mutter getrennt wird.

«Indem das Kolostrum unsere Darmschleimhaut repariert, stärkt es indirekt unser Immunsystem. Man sagt ja, dass rund 80 Prozent unseres Immunsystems im Darm stattfindet. Ist da unten alles in Ordnung, geht es uns meistens gut.»

Und die fertigen Produkte mit Kolostrum? Eher etwas für Leute mit angeschlagenem Immunsystem oder auch für diejenigen, die grundsätzlich gesund sind?

Altorfer: Für den Ottonormalverbraucher hat es einen präventiven Charakter. Treten allerdings Darmprobleme auf, von denen wir übrigens oft gar nichts wissen, hilft das Kolostrum, die Schäden zu reparieren und damit das Immunsystem zu stärken.

Stolba: Kolostrum ist allen zu empfehlen, die ihrer Gesundheit auf natürliche Art und Weise etwas Gutes tun wollen.

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