Viele Menschen hatten schon einmal eine Entzündung. Manch einer mag behaupten, dass jeder erwachsene Mensch mindestens einmal im Leben unter einer Entzündung litt und wahrscheinlich sogar sehr viel häufiger. Entzündungen können eigentlich fast jeden Bereich unseres Körpers betreffen: Zahnfleischentzündungen, Magenschleimhautentzündungen, Hautentzündungen, Dickdarmentzündungen, Bindehautentzündung, Blasenentzündung, Nasennebenhöhlenentzündung – sind nur einige Beispiele von entzündlichen Krankheiten.
Fällt ein Kind hin und schürft sich das Knie auf, kommt schnell ein Erwachsener herbeigeielt und trägt etwas auf die Wunde auf, “damit sich das nicht entzündet” – aber was ist eine Entzündung eigentlich, weshalb entzünden sich Organe oder Wunden und wie sollte man einer Entzündung bestenfalls vorbeugen oder diese bekämpfen? Dieses und mehr möchten wir in diesem Artikel klären.
Was ist eine Entzündung?
Kurzgesagt handelt es sich bei einer Entzündung um eine biologische Schutzreaktion, bei der die weissen Blutkörperchen des Körpers uns vor Infektionen durch Bakterien, Viren und körperfremde Substanzen schützen. Je nach Dauer kann eine Entzündung akut sein oder sogar chronisch werden.
Die Entzündung wird gängiger Weise auch als Inflammation (lateinisch Inflammatio) bezeichnet. Eine Entzündung lässt sich durch die klassischen Entzündungssymptome, wie z.B. die Rötung, eine Überwärmung, die Schwellung und durch Schmerz klassifizieren. Zudem kommt bei den meisten Entzündungen eine funktionelle Einschränkung hinzu, wie z.B. der Bewegung oder des Befindens.
Nach einer weiteren Begriffsdefinition kann man sagen, dass jegliche Immunreaktionen im Körper als Entzündung bezeichnet werden können. Das deutet bereits darauf hin, dass unser Immunsystem und Entzündungen eng miteinander in Verbindung stehen.
Interessant ist auch zu wissen, dass die medizinischen Fachbegriffe für Entzündungen gebildet werden, indem -itis an die griechische Bezeichnung der entzündeten, anatomischen Struktur angehängt wird – hat Ihr Arzt Ihnen also schon einmal ein kompliziert klingendes Wort mit der Endung -itis entgegengebracht, dann hat er von einer Entzündung gesprochen.
Doch wie kommt es in unserem Körper eigentlich zu Entzündungen?
Was verursacht eine Entzündung im Körper?
Entzündungen sind die Art und Weise, wie die Natur uns vor Infektionen und Fremdstoffen schützt. Die Entzündung soll insgesamt dafür sorgen, dass die Bedrohung eingegrenzt wird, abgewehrt und anschliessend der Schaden beseitigt wird.
Es kommt in unserem Körper dabei zu einer Erweiterung der Blutgefässe in der bedrohten Struktur des Körpers, damit diese Region besser durchblutet wird. Die Erweiterung der Blutgefässe, die bessere Durchblutung, wird durch die Botenstoffe Interleukin-1 und Prostaglandin I2 unseres Immunsystems verursacht.
Das Immunsystem erkennt nämlich rechtzeitig eine Gefahr und Bedrohung für unseren Körper und unsere Gesundheit, weshalb es mit diesen Botenstoffen reagiert, um auf die Bedrohung einzuwirken. Die Erweiterung der Blutgefässe sorgt übrigens auch für die typischen Symptome der roten Schwellung, des Schmerzes und der Überwärmung. Durch die Gefässerweiterung können mehr Blutplasma und Immunzellen ins Gewebe gelangen, was die Bekämpfung der potenziellen Bedrohung erleichtert.
Eine Entzündung kann sowohl gesundheitserhaltend und schützend als auch schädlich sein.
Soll man Entzündungen verhindern oder zulassen?
Unser Immunsystem ist das Abwehrsystem unseres Körpers und es bekämpft grundsätzlich schädliche Erreger und Zellen, damit wir nicht krank werden, sondern gesund bleiben. Das ist notwendig, wertvoll und gesundheitserhaltend.
Dieses komplexe Netzwerk, das aus verschiedenen Akteuren besteht, ist unser Beschützer und hilft uns in den meisten Fällen durch eine Entzündung nicht ernsthaft krank zu werden.
Kommt es also z.B. zu einer Verletzung, einer Infektion oder einem Fremdkörper in unserem Körper, ist die entzündliche Immunreaktion unseres Körpers zu befürworten und sollte nur unter ärztlicher Aufsicht unterbrochen werden. In den meisten Fällen sollte diese “gute” Entzündung demnach zugelassen werden.
Betrachten wir den Zusammenhang zwischen unserem Immunsystem und den Entzündungen noch etwas genauer, finden wir allerdings auch Beispiele für Entzündungen, die lieber vermieden werden sollten.
Die gute und hilfreiche Entzündung
Ein anschauliches Beispiel für eine “gute” Entzündung, die wohl jeder von uns schon einmal am eigenen Körper miterleben konnte, ist die Schnittwunde. Schneiden wir uns beispielsweise in den Finger, haben wir die natürlichen Schutzschichten unserer Haut durchbrochen, es dringt Blut aus und potenzielle Krankheitserreger, wie z.B. Viren und Bakterien, können ungehindert in die offene Wunde dringen. Es droht Gefahr.
Die Stelle um den Schnitt wird deshalb rot, schwillt an und schmerzt. Die Blutgefässe wurden durch Interleukin-1 und Prostaglandin I2 erweitert, damit weitere Botenstoffe und weisse Blutkörperchen mit der Wundheilung beginnen können, damit die Schnittwunde nicht zu einem Problem für unsere Gesundheit wird. Die Botenstoffe Prostaglandin E2, Prostaglandin I2, Bradykinin und andere Kinine sorgen für das Schmerzgefühl in der Schnittwunde, damit wir das betroffene Körperteil, also z.B. unseren Finger, ruhigstellen und schonen. Diese vermehrte Stoffwechselaktivität sorgt durch Zytokine, wie Interleukin-6, über die Produktion von Prostaglandin E2 das bekannte Wärmegefühl in und um eine Wunde. Die Wundheilung hat begonnen und das Immunsystem arbeitet dafür, dass sich die Wunde nicht infiziert und diese ausreichend vor „Eindringlingen“ geschützt wird.
Es handelt sich in diesem Beispiel um eine gesundheitserhaltende Entzündung, die unseren Körper schützt und notwendig ist, damit sich die Schnittwunde nicht infiziert.
Die schädliche Entzündung
Entzündungen sind nicht immer hilfreich und sinnvoll für unseren Körper, wie z.B. bei einer Allergie. Hat jemand Heuschnupfen, dann reagiert das Immunsystem dieses Menschen übermässig stark auf die Stoffe aus dem Heu, anderen Gräsern und Pollen, die sich in der Luft befinden und löst eine Immunreaktion aus – ein eigentlich harmloser und unschädlicher Stoff wird von unserem Immunsystem bekämpft, was zu vielerlei Symptomen, die den Menschen gesundheitlich beeinträchtigen, führt, ohne dabei einen sinnvollen Zweck zu erfüllen.
Diese Immunreaktion ist schädlich und nicht notwendig für unsere Gesundheit. Besonders chronische Entzündungen und Autoimmunerkrankungen stellen die Wissenschaft derzeit noch häufig vor Rätsel und sind Fokus der modernen Forschung.
Konkrete Ursachen für Entzündungen
Die potenziellen Auslöser und Ursachen für Entzündungen sind zahlreich. Man kann sagen, dass ein Reiz, der unsere Physiologie überfordert, eine Entzündung auslöst. Solche überfordernden Reize können physikalischer oder mechanischer Natur sein (Reibung, Aufprall, Druck, Verletzung), thermische Reize sein, wie die UV-Strahlung oder chemische Reize, wie z.B. Gifte oder Säuren sein.
Auch Allergene und Autoallergene können chronische Entzündungen, wie z.B. Rheuma oder Autoimmunerkrankungen verursachen. Gängige Auslöser von Entzündungen sind natürlich auch klassische Krankheitserreger, wie Viren, Bakterien, Pilze oder Parasiten.
- Mechanische Reize (Reibung, Druck, Verletzung)
- Thermische Reize (UV-Strahlung, Verbrennungen)
- Chemische Reize (Säuren, Laugen, Gifte)
- Bakterien, Viren, Parasiten, Pilze
- Eigentlich harmlose Substanzen (Pollen, Gräser etc.)
Immunsystem und Entzündungen
Unser Immunsystem ist das Abwehrsystem unseres Körpers und es bekämpft schädliche Erreger und Zellen, damit wir nicht krank werden. Ebenso hilft es bei Wundverletzungen durch die Bildung von Entzündungen und die Verteilung der Botenstoffe dabei, weiteres Unheil von uns fernzuhalten.
Das Immunsystem ist ein komplexes Netzwerk, das aus verschiedenen Akteuren besteht: deshalb kann es unter Umständen nicht nur zu gesunden und hilfreichen Entzündungen kommen, sondern auch zu den bereits beschriebenen “schlechten” Entzündungen, wie z.B. einer Autoimmunerkrankung oder zu Rheuma und Allergien. Das können wir nur bedingt kontrollieren und allenfalls durch eine gesunde Ernährung und Unterstützung des Immunsystems präventiv angehen.
Warum es deshalb Sinn macht, unser spezifisches Immunsystem zu unterstützen, das möchten wir in folgendem Abschnitt näher erläutern.
Spezifisches Immunsystem – Der erworbene Schutz
Unser spezifisches Immunsystem ist nicht angeboren, sondern wird erst durch äussere Einflüsse und durch die Konfrontation mit unserer Umwelt und deren Krankheitserregern nach der Geburt erworben. Wenn unser Körper in Kontakt mit einem potenziellen Krankheitserreger, wie z.B. einem Virus oder Bakterium kommt, macht unser Körper von bestimmten Abwehrmechanismen Gebrauch, um den Erreger gezielt abzuwehren und zu bekämpfen.
Unser Immunsystem merkt sich hierbei quasi die Eigenschaften des Krankheitserregers und kann ihn beim erneuten Kontakt noch effizienter abwehren. Die sogenannten T-Zellen und B-Zellen, eine bestimmte Art von weissen Blutkörperchen, spielen eine wichtige Rolle für unser spezifisches Immunsystem. Dieses lebenslange Erlernen unseres Immunsystems ist ein Faktor dafür, dass unser Immunsystem auch mal Fehler machen kann und unnötigerweise eine Immunreaktion auslöst, die eigentlich nicht notwendig ist.
Deshalb macht es aus vielerlei Gründen Sinn, insbesondere auch bei chronischen Entzündungen und Immunerkrankungen, unser Immunsystem zu stärken. Denn so schützt man sich einerseits vor den womöglich notwendigen Entzündungen, als auch vor unnötigen, “schlechten” Entzündungen, die unter ärztlicher Aufsicht lieber vermieden werden sollten.
Colostrum zur Prävention von Entzündungen
Eine Möglichkeit sich vor Entzündungen präventiv zu schützen oder sein Immunsystem zu stärken, ist Colostrum.
Colostrum ist die erste Substanz, die nach der Schwangerschaft eines Säugetiers, also z.B. von einer Frau oder einer weiblichen Kuh, an das Neugeborene abgegeben wird. In flüssiger Form wird das Colostrum von den weiblichen Milchdrüsen produziert und enthält konzentrierte und wertvolle Inhaltsstoffe in Form von Antikörpern, Eiweissen, Vitaminen, Aminosäuren, u.v.m.
Colostrum unterstützt das Immunsystem deshalb auf ganz natürliche Art und Weise, denn es ist einer der ursprünglichsten Versorgungsmechanismen in der Mammalogie, der Biologie der Säugetiere.
Die einzigartige “Erstmilch” ist die erste stärkende Nahrung jedes Säugetiers, um das neue Lebewesen widerstands- und überlebensfähig zu machen. Die positiven Effekte von Colostrum auf die Gesundheit des Menschen sind bereits seit langer Zeit wissenschaftlich belegt und in ihrem Umfang besonders vielfältig.
Neben der Unterstützung unseres Immunsystems durch die in dem Colostrum enthaltenen Immunglobuline (Antikörper), wirkt Colostrum auch antibakteriell und kann freie Radikale neutralisieren, die Entzündungen auslösen könnten.
Bei Colostrum-Extrakten handelt es sich nicht um ein Arznei- oder Nahrungsergänzungsmittel, sondern um ein Lebensmittel der ganz besonderen Art, dass unsere Gesundheit und die Immunabwehr durch seine natürliche Wirkungskraft ganz ursprünglich unterstützen kann. Wir machen Gebrauch des evolutionären Genies von Mutter Natur.
Die im Colostrum enthaltenen Antikörper (Immunglobuline) und die zahlreichen weiteren Nähr- und Wirkstoffe unterstützen unser Immunsystem das ganze Leben lang und können uns vor unangenehmen Entzündungen bewahren.
Quellen:
https://www.gesundheitsinformation.de/was-ist-eine-entzuendung.html
https://www.stiftung-gesundheitswissen.de/gesundes-leben/koerper-wissen/was-ist-eine-entzuendung
Colostrum wirkt antioxidativ und stärkt die Abwehr auf aerztezeitung.de, 18.01.2008, zuletzt abgerufen am 25.06.2019
Przybylska, J.; Albera, E.; Kankofer, M.: Antioxidants in Bovine Colostrum, April 2007
R. Pakkanen, J. Aalto: Growth Factors and Antimicrobial Factors of Bovine Colostrum. In: International Dairy Journal. 7 (5), 1997, S. 285–297