Wie wir mit unserem Darm unser Immunsystem stärken können

Wie wir mit unserem Darm unser Immunsystem stärken können

Gliederschmerzen, die unseren Körper gefühlt auseinanderreissen; fiebrige Augen, die vor jeder Lichtquelle zurückschrecken und ein kratziger Rachen, der selbst das Teetrinken zur Herausforderung macht – das Gefühl, krank zu sein, kennt wohl jeder von uns. Unser Immunsystem ist unser unsichtbarer Beschützer, der uns vor diesen Symptomen und vielen weiteren Krankheiten bewahrt. Doch wenn dies einmal nicht gelingt und wir krank geworden sind, dann versuchen wir mit Bettruhe und Medikamenten wieder gesund zu werden: Nasensprays, Paracetamol, heisse Zitrone und Hühnerbrühe gehören zu den üblichen Hilfsmitteln, um einer Infektion oder Grippe entgegenzuwirken.

Dabei vernachlässigen wir häufig einen der wichtigsten Teile unseres Immunsystems – unseren Darm. Fast jeder Mensch weiss, dass er ein Immunsystem hat, das wichtig ist, weil es uns vor Krankheiten bewahrt oder diese bekämpft. Dass der Darm ein essenzieller Teil unseres Immunsystems ist und bei der Prävention von Erkrankungen, sowie der körpereigenen Bekämpfung von Krankheiten unabdingbar ist, das Wissen viele Menschen noch nicht. Das Immunsystem ist für viele noch ein abstraktes Konzept, weil es nicht so leicht zu visualisieren oder nachvollziehen ist, wie z.B. ein Organ. Zuletzt hat auch die Mikrobiologin Giulia Enders mit ihrem Poetry Slam “Darm mit Charme” über die Wichtigkeit des Darms poesiert und dem Helden unseres Immunsystems Gehör verschafft.

Wir möchten in diesem Artikel darüber aufklären, was unser Darm mit unserem Immunsystem zu tun hat, wo dieses im Darm sitzt und wie wir das Immunsystem in unserem Darm unterstützen können.

Was hat der Darm mit dem Immunsystem zu tun?

Bevor wir klären, was genau der Darm mit unserem Immunsystem zu tun hat, möchten wir noch einmal kurz klären, was das Immunsystem eigentlich ist.

Unser Immunsystem ist das Abwehrsystem unseres Körpers und es bekämpft schädliche Erreger und Zellen, damit wir nicht krank werden, sondern gesund bleiben.

Das Immunsystem ist ein komplexes Netzwerk, das aus verschiedenen Akteuren besteht, die in diesem agieren: mehrere Organe, zahlreiche Botenstoffe und verschiedene Zelltypen sind Teil unseres Immunsystems, darunter ist auch unser Darm.

Auch wenn wir mit einem Darm geboren wurden und man ihn deshalb zum unspezifischen (angeborenen) Immunsystem zählen könnte, zählt das darmspezifische Immunsystem zum spezifischen (erlernten) Immunsystem.

Denn dieses wird erst durch äussere Einflüsse und durch die Konfrontation mit unserer Umwelt und deren Krankheitserregern nach der Geburt und ein Leben lang aufgebaut und weitergebildet. Wenn unser Darm in Kontakt mit einem potenziellen Krankheitserreger, wie z.B. einem Virus oder Bakterium kommt, macht unser Körper von bestimmten Abwehrmechanismen Gebrauch, um den Erreger gezielt abzuwehren und zu bekämpfen. Unser Immunsystem merkt sich hierbei quasi die Eigenschaften des Krankheitserregers und kann ihn beim erneuten Kontakt dann noch effizienter abwehren.

Lange Zeit wurde dem Darm lediglich die Rolle eines Verdauungsorgans zugeordnet, doch mittlerweile wissen wir, dass rund 70 Prozent unserer Abwehrzellen in der Darmwand lokalisiert sind. Der Darm verfügt über mehr Abwehrzellen als unsere Haut und die Atemwege zusammen. Ist unser Darm geschwächt, ist auch unser Immunsystem geschwächt. Menschen mit Autoimmunkrankheiten haben daher häufig auch chronische Darmprobleme. Zudem steht unser Darm über die Darm-Hirn-Achse mit dem Gehirn in ständigem Kontakt, weshalb er auch als unser “zweites” Gehirn bezeichnet wird.

Aus all diesen Gründen gilt der Darm mittlerweile als Sitz der Gesundheit. Das darmeigene Immunsystem hat sogar einen eigenen Namen: GALT.

GALT – Gut-Associated Lymphoid Tissue

Das GALT gilt inzwischen als Hauptakteur unseres Immunsystems. Man kann das Immunsystem des Darms in drei Barrieren einteilen: die Darmschleimhaut, das Mikrobiom („Darmflora“), das Darm-assoziierte Immunsystem (GALT).

Das sogenannte darmassoziierte lymphatische Gewebe ist ein sekundäres lymphatisches Organ, das dem Darmsystem angegliedert ist und dort zur lokalen Immunität führt. Das GALT besteht aus den Tonsillen (Mandeln), den Peyerschen Plaques und den intraepithelialen Lymphozyten. Das GALT arbeitet eng mit dem Mikrobiom (Darmflora) zusammen, weshalb wir uns zunächst den Darmbakterien widmen möchten, bevor wir die Funktionsweise des GALT näher betrachten.

Welche Darmbakterien für Immunsystem?

Bakterien in unserem Darm? Das hört sich nicht gut an, mag vielleicht manch einer meinen. Die Wahrheit ist jedoch, dass unsere Darmflora, die aus unzähligen Bakterien besteht, unser Immunsystem trainiert und auf dem Laufenden hält. Doch was ist eine Darmflora eigentlich?

Zu unserer Darmflora gehören ca. 39 Billionen Darmbakterien, bei denen über 1000 verschiedene Bakterienspezies nachgewiesen werden konnten. Die höchste Dichte an Bakterien finden wir in unserem Dickdarm vor. Diese Bakterien spalten für uns unverdauliche Ballaststoffe auf, sie produzieren Energie, Fettsäuren, Gase und sie stellen bestimmte Vitamine her. Zudem bauen sie Giftstoffe ab und trainieren unser Immunsystem. Wir haben allerdings nicht nur gute und gesundheitsfördernde Bakterien in unserem Darm, sondern auch “schlechte” Bakterien, die fäulnisbildenden Kolibakterien. Kolibakterien sind dazu da, Proteine abzubauen, wobei sie giftige Substanzen erzeugen, die für den eher unangenehmen Geruch von Kot verantwortlich sind. Übrigens: Je geruchloser Ihr Stuhl, Urin und Schweiss sind, desto gesünder und reiner funktioniert unsere Verdauung. 

Gute Bakterien für unseren Darm sind beispielsweise die Lakto- und Bifidobakterien, die das Gegenstück zu den Kolibakterien sind und unseren Darm im Gleichgewicht halten. Laktobakterien produzieren Milchsäure, die für eine gesunde Darmflora sorgt und für eine effizientere Nährstoff- und Vitalstoffversorgung.

Lactobacillus Plantarum, Bifidobacterium Lactis und Streptococcus Thermophilus sind Beispiele für gute Darmbakterien, die das Immunsystem und die Darmgesundheit stärken.

Wo sitzt das Immunsystem im Darm?

Wir haben bereits gelernt, dass das Immunsystem im Darm auch GALT genannt wird und dass das GALT eng mit der Darmflora zusammenarbeitet. Die Komplexität und grosse Herausforderung für das GALT ist es, nicht nur Krankheitserreger, Viren und Bakterien ausfindig zu machen, nachdem diese die Darmschleimhaut passiert haben, sondern gleichzeitig auch die nützlichen Nährstoffe und Mikroorganismen zu erkennen und passieren zu lassen. Doch wo sitzt dieses GALT im Körper?

Das darmspezifische Immunsystem sitzt in der Darmschleimhaut. Es arbeitet in Einklang mit unserer Darmflora und der Darmschleimhaut in einer Art Schleusensystem zusammen, damit unser Darm Krankheitserreger abwehren kann.

Hierbei kann man sich vorstellen, dass die Darmflora der “Wächter” ist, der darüber entscheidet, welche Stoffe die Schleuse passieren dürfen.

Anschliessend gelangen diese von der Darmflora genehmigten Stoffe zur Darmschleimhaut, welche die Stoffe durch Tight Junctions (Enge Kreuzungen) in die Darmschleimhaut transportieren, wo diese vom Körper weiterverarbeitet werden.

Hier kommt schliesslich das GALT ins Spiel, welches kontrolliert, ob alle eingeschleusten Stoffe, Bakterien etc. auch “gut” und gesundheitsfördernd sind. Hat es ein Virus oder schädliches Bakterium trotzdem bis hierhergeschafft, dann zieht das GALT dieses aus dem Verkehr.

Darmflora aufbauen für besseres Immunsystem

Möchten man seinen Darm und sein darmspezifisches Immunsystem stärken und pflegen, gibt es zwei Strategien, die man verfolgen kann. Entweder man nimmt direkt gute Darmbakterien, also probiotische Bakterienkulturen, zu sich oder man füttert die guten Bakterien im Darm mit Ballaststoffen.

1.   Probiotische Bakterienkulturen

Es empfiehlt sich Milchsäurebakterien (Probiotika) direkt zu sich zu nehmen. Dies kann man beispielsweise durch probiotische Bakterienkulturen, wie z.B. Lactobacillus Plantarum, Bifidobacterium Lactis oder Streptococcus Thermophilus tun, die es in Form von Kapseln gibt.

Das Probiotika Bifidobacterium Bifidum hilft beispielsweise bei der Erhaltung einer gesunden Darmflora und es stärkt die Widerstandskraft. Der intakte Zustand des Darmmikrobioms hat einen positiven Einfluss auf die Verdauung, den Stoffwechsel, das Körpergewicht, das Immunsystem, den Appetit und das allgemeine Wohlbefinden.

Wir haben mit Swiss Immune® einen der kraftvollsten naturreinen Schweizer Rohstoffe, das Colostrum, für die Unterstützung des Immunsystems entwickelt. Die im Colostrum enthaltenen Antikörper (Immunglobuline) und die zahlreichen weiteren Nährwerte unterstützen sowohl unser spezifisches wie auch unspezifisches Immunsystem das ganze Leben lang.

Mit dem Alter lässt die Effizienz unseres Immunsystems nach und wird deshalb eine Zufuhr an Immunglobulinen und weiteren wertvollen Nährstoffen dankend annehmen. Besonders in beanspruchenden Zeiten oder nach Erkrankungen kann uns eine Anpassung der Ernährung und die zusätzliche Einnahme von Immunglobulinen durch Colostrum zu einem allgemeinen Wohlbefinden verhelfen.

 

2.   Gute Darmbakterien füttern

Unsere guten Darmbakterien lieben lösliche Ballaststoffe, wie sie zum Beispiel in Porridge stecken. Warme und ballaststoffreiche Mahlzeiten, wie der Porridge, entlasten übrigens das Immunsystem, weil die Energie effizienter genutzt werden kann, da die Mahlzeit durch die Wärme gewissermassen vorverdaut wurde.

Die gesundheitsfördernden Darmbewohner nähren sich von diesen Ballaststoffen und können sich vermehren, was sich vorteilhaft auf unsere Darmflora und somit auch folglich positiv auf unser Immunsystem auswirkt. Auch gekochte, kalte Kartoffeln bieten unseren Darmbakterien ein exzellentes Mahl, um diese zu stärken und in ihrer Vermehrung zu unterstützen. 

 

Bio Protein-Porridge Dates & Figs

 

Referenzen: 

https://www.spektrum.de/lexikon/biologie/galt/26440

https://www.spektrum.de/lexikon/biologie/darm/16803

https://www.darmflora-ratgeber.de/immunsystem-darm.html

https://www.zentrum-der-gesundheit.de/ernaehrung/nahrungsergaenzung/probiotika-uebersicht/darmbakterien

https://www.darmflora-ratgeber.de/praebiotika.html


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