BE THE CHANGE an der Vitafoods: Was wird geliebt und warum es kompliziert ist

Das BE THE CHANGE Team an der Vitafoods Europe (v.l.): Andrea Tobler, Sven Altorfer, Barbara Stolba, Melanie Metzger, Elìa Diehl)

Bild: Das BE THE CHANGE Team an der Vitafoods Europe (v.l.): Andrea Tobler, Sven Altorfer, Barbara Stolba, Melanie Metzger, Elìa Diehl.

Inside BE THE CHANGE Eintauchen in eine riesige und undurchsichtige Branche: Wir haben die zweitgrösste B2B-Messe für Nutrazeutika, die Vitafoods Europe in Genf besucht. Das sind die Erkenntnisse, die wir mitnehmen.

Die Vitafoods Europe wurde 1997 ins Leben gerufen, um den wachsenden Anforderungen der aufstrebenden Nutrazeutika*-Industrie gerecht zu werden. Diese B2B-Messe* ist hinter der Vitafoods World die zweitgrösste ihrer Art und findet in der Palexpo in Genf statt.

Die jährlich stattfindende Veranstaltung richtet sich an ein globales Publikum aus vier Sektoren, die die gesamte Lieferkette für Nahrungsergänzungsmittel von Anfang bis Ende abdecken: Rohstoffproduzenten, Lohnhersteller, Produkthersteller und Hersteller von Whitelabel*.

Unerschöpfliches – oder was die Branche sucht

Gesucht werden wieder vermehrt Qualität, Kundendienst und wenig überraschend Swissness. Es scheint, dass die Nachfrage der Konsumenten nach qualitativ guten Produkten wächst, was wiederum dazu führt, dass die Branche sich in diese Richtung bewegen muss.

Ebenso evident ist die Nachfrage aus der Branche nach neuen und innovativen Rohstoffen, die zuverlässig verfügbar sind. Hierbei wird aus unterschiedlichen Quellen neues innoviert: von Algen über Proteinpeptide bis zu Probiotika. Trendprodukte 2023: Gewichtsmanagement, Produkte für das Mikrobiom und die mentale Leistungsfähigkeit sowie Produkte für die Frau und die Menopause.

Ein Blick in die Palexpo-Halle in Genf: Über 1000 Aussteller aus rund 130 Ländern der Welt.

Ein Blick in die Palexpo-Halle in Genf: Über 1000 Aussteller aus rund 130 Ländern der Welt.

Auf der Ersatzbank – oder welche Rolle Nachhaltigkeit spielt

Überraschenderweise ist das Thema Nachhaltigkeit in dieser Industrie global gesehen gering bis verschwindend klein. Am ehesten fündig wird der Suchende bei den Rohstoffen. Einige Produzenten bemühen sich um langfristigere Lösungen. Im Ansatz werden Energie und Wasser in die Produktionen miteinbezogen. Auch das Tierwohl hat etwas an Bedeutung dazugewonnen, ist aber alles andere als ein omnipräsentes Thema.

Bei den Lohnherstellern wird man auf der Suche nach nachhaltigen Prozessen besonders in der Schweiz und Mitteleuropa fündig: Prozesse wie die Verkapselung oder Abfüllung unterstehen einerseits den strengeren Gesetzen des jeweiligen Landes, andererseits bedienen sich verantwortungsvolle Firmen auch neusten Technologien.

Viele Produkthersteller weichen für diese Produktionsschritte indes auf Länder aus, wo diese Leistungen billiger zu erhalten sind, was das Produkt günstiger macht und die Marge erhöht. Hersteller von Verpackungen waren an der Vitafoods keine vertreten, welche einen Durchbruch bei den Alternativen zu Plastikabfall, BPA oder anderweitig gesundheits- und umweltschädlichen Stoffen präsentierten.

Für Produkthersteller wird der Druck seitens Politik und Reglementierung immer grösser. Die Nachfrage der Konsumenten nach nachhaltigen Produkten wächst global stark an, ist aber je nach wirtschaftlicher Situation überaus fragil. Hier kommen Sie als Konsument ins Spiel, dass diese Produkte nachhaltig zum Marktstandard werden. 

Im Dschungel – oder wo der Endkunde bleibt

Wir werden nicht müde zu betonen: Ihre Nachfrage generiert das Angebot.
Gerade in der Nahrungs- und Nahrungsergänzungsindustrie. Die Hürden für den Konsumenten, die Produkte zu verstehen und einzuschätzen, sind jedoch sehr gross. Es ist ein dichter, undurchschaubarer Dschungel.

Den Unterschied zwischen White Label Produkten und Produkten eines Herstellers zum Beispiel, lässt sich als Laie kaum ausmachen. Somit lassen sich die Produkte und Zutaten kaum auf ihre Güte oder Herkunft überprüfen.

Ebenso sind Nachhaltigkeit und das Tierwohl meist Gegenstand von gutem Marketing und vielfach nicht nachvollziehbar oder gar ein Schwindel und für den Konsumenten undurchsichtig.

Eigene Liga – oder was BE THE CHANGE macht

Als Bio-zertifizierte Herstellerin und unserem Swiss made Produkten unter Schweizer Verordnung, nehmen wir folgendes für uns von der Vitafoods 2023 mit:

Mit unserem umfassend neuen und nachhaltigen Ansatz – von Rohstoff über Qualität bis Verpackungen – bedienen wir eine wachsende Nachfrage und gehen als Pionierin für die gesamte Branche voran.


Der CHANGE, also die Veränderung, die wir vorantreiben, ist dabei vielschichtig: Gesundheit, Nachhaltigkeit, Transparenz und Qualität erfordern neue Wege in der Herstellung der Rohstoffe, der Produktion und der Verpackung

Die Swissness ist dank der Zuverlässigkeit, des Kundendienstes und der strengen Auflagen unseres Lebensmittelgesetzes global gefragt.

* Glossar

NutrazeutikaDer Begriff Nutraceutical wurde in den 1990er-Jahren kreiert, um Lebensmittel oder Teile von Lebensmitteln zu definieren, die spezielle gesundheitliche oder medizinische Vorteile bieten. Nach dieser Definition können Nutrazeutika gesundheitsfördernd oder therapeutisch eingesetzt werden. Die besonderen Stärken liegen in der gesundheitsfördernden Wirkung durch Immunstärkung und Immunmodulation, in antioxidativen und antiphlogistischen Eigenschaften, digestiven und Mukosa-schützenden Effekten. [...] (DOI: 10.1007/978-3-662-64744-8_1)

B2B: Abkürzung für Business to Business. Produkte und Leistungen, die von Unternehmen für Unternehmen angeboten und verkauft werden. Das Gegenstück ist B2C, Abkürzung für Business to Customer, welches das Verhältnis zwischen Unternehmen und Endkunde beschreibt. 

Rohstoffproduzenten: Stellen Zutaten wie Probiotika, Algenrohstoffe, Calcium, usw. her.

Lohnhersteller: Machen bestimmte Produktionsschritte wie Verkapselung, Abfüllung, Mischung, Veredelungsschritte wie Pasteurisierung, uvm.

Produkthersteller: Stellen Produkte mit eigenen Rezepturen her. Produzieren Rohstoffe selber her und/oder kaufen die Zutaten bei Rohstoffproduzenten ein. Fast alles wird in der eigenen Produktion hergestellt, einige Prozessschritte werden u.U. auch von Lohnherstellern gemacht.

Whitelabel-Hersteller: Stellen fertige Konsumenten-Produkte/ganze Produktportfolios her. Diese werden (ohne Etiketten und Marketing) von Firmen eingekauft, die selbst keine Produkte herstellen, um diese unter einem eigenen Markennamen zu vertreiben.

Verpackungshersteller: Sind Lieferanten und Partner von Produkthersteller sowie White Label Herstellern. BE THE CHANGE beispielsweise entwickelt und innoviert nachhaltige Verpackungen in konstruktiven Partnerschaften mit visionären Verpackungsherstellern.


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